Femto LASIK
Femto-LASIK ist eine Weiterentwicklung der LASIK-Methode, bei der man bei der Korrektur der Fehlsichtigkeit vollständig auf mechanische Hilfsmittel verzichtet. Zum Einsatz kommen sowohl bei der Präparation des Flaps als auch bei der Behandlung ausschließlich Laser.
Definition FEMTO-LASIKnach oben
Auch das Femto-LASIK-Verfahren gehört neben LASIK und LASEK zur refraktiven Chirurgie in der Augenheilkunde. Im Jahr 2001 erstmals angewandt, zählt es heute zu einer der fortschrittlichsten Methoden, um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Der Unterschied zum herkömmlichen LASIK liegt in der Art und Weise, wie man die Hornhautlamelle – den sogenannten Flap – präpariert. Statt eines feinen, mechanischen Schnitthobels (Mikrokeratom), verwendet der Chirurg einen Femto-Sekundenlaser. Das anschließende Abtragen der Hornhaut, um die Brechkraft des Auges zu verändern, verläuft bei beiden Methoden identisch.
Schnell, präzise und augenschonend
Der Begriff Femto bezeichnet eine Einheit und stammt aus der Physik. Eine Femtosekunde ist eine unwahrscheinlich kleine Zeiteinheit und entspricht einem billiardstel Teil einer Sekunde. Der Laser ist demnach unheimlich schnell, gleichzeitig sehr präzise und somit noch augenschonender als ein ultrafeines Messer. Dadurch senkte der Einsatz von Femto-LASIK die ohnehin sehr geringe Zahl an Komplikationen in der refraktiven Chirurgie - die oftmals in Verbindung mit einem Flap auftreten - weiter. Die Steuerung des Lasers erfolgt per Computer.
Korrekturmöglichkeitennach oben
Die Voraussetzung für die Femto-LASIK-Behandlung sind identisch mit denen bei LASIK oder LASEK: eine stabile Sehschärfe des Patienten, die sich in den letzten zwölf Monaten nicht oder nur minimal verändert hat und ein Mindestalter von 18 Jahren. Bei Kindern ist eine Korrektur der Fehlsichtigkeit mittels Femto-LASIK nicht ratsam, da das Wachstum der Augen nicht abgeschlossen und somit kein stabiles Ergebnis zu erwarten ist. Vor jeder endgütigen Behandlung mit Femto-LASIK gibt es für den Patienten fachärztliche Augenuntersuchungen und ein Arztgespräch.
Starke Abweichungen bei Kurzsichtigkeit behandelbar
Mit der Femto-LASIK-Technik korrigiert man sowohl Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit als auch Hornhautverkrümmungen. Durch den einmal sehr präzisen und auf der anderen Seite äußerst feinen Laser lassen sich mit dieser Methode im Bereich der Kurzsichtigkeit deutlich stärkere Abweichungen korrigieren als mit den herkömmlichen Verfahren. Zudem können auch Patienten Femto-LASIK nutzen, für die aufgrund einer geringen Hornhautdicke eine LASIK-Operation bisher nicht infrage kam.
Vor der Laserbehandlung erhält jeder Patient eine ausführliche fachärztliche Augenuntersuchung. Dabei hält der Arzt folgende, für die Laserbehandlung wichtigen Informationen fest: die Sehstärke, die Hornhautstärke und -krümmung, die Größe der Pupille und den Tränenfilm. Zudem finden eine Augeninnendruckmessung und eine allgemeine Untersuchung mit der Spaltlampe statt. Am Tag der Operation bekommt der Patient anästhetische Augentropfen verabreicht, die die Hornhaut betäuben. Diese garantieren eine völlig schmerzfreie Augenoperation.
Laserimpulse setzen den Flap
Als Erstes setzt der Arzt einen Fixationsring auf das Auge, damit sich dieses nicht mehr bewegt. Auf den Ring platziert er ein Kontaktglas, durch das die Laserstrahlen in die Hornhaut eindringen. Der Femto-Sekundenlaser kettet nun einen Laserimpuls an den nächsten. Dabei entstehen kleine Luftbläschen, die es möglich machen, dass der Chirurg die Hornhautlamelle nach der Laserbestrahlung ganz einfach zur Seite klappen kann. Vor dem Umklappen des Flaps entfernt er den Fixationsring vom Auge.
Erneute Laserbestrahlung für die Korrektur der Fehlsichtigkeit
Bei der Folgebehandlung nutzt der Chirurg nun einen Excimer-Laser, um den im Vorfeld exakt berechneten Anteil an Gewebe abzutragen. Dadurch korrigiert er die Fehlsichtigkeit wie Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung. Nach der Laserbehandlung spült und reinigt er die Fläche gründlich, bevor er den Flap unter weiterem Spülen wieder an die ursprüngliche Stelle zurückklappt. Das Epithel am Rande des Flaps heilt nun innerhalb weniger Tage ab. Bis die gesamte Fläche anhaftet, dauert es hingegen mehrere Wochen bis Monate.
Vor- und Nachteile von FEMTO-LASIKnach oben
Femto-LASIK ist eine Weiterentwicklung der LASIK-Methode, die zu den gängigsten Methoden in der refraktiven Chirurgie gehört. Durch Femto-LASIK hat sich das sehr häufig angewandte und bewährte LASIK-Verfahren nochmals technisch weiterentwickelt. Die meisten Komplikationen in Verbindung mit einer LASIK-Operation entstehen durch das mechanische Setzen des Flaps. Genau das hat sich durch Femto-LASIK verbessert: Bei der Operation nutzen Chirurgen nun sowohl einen Laser bei der Präparation der Hornhautlamelle als auch einen Laser bei der eigentlichen Behandlung.
Zahl der Komplikationen deutlich gesunken
Durch den Einsatz eines Femto-Sekundenlasers können heute auch Patienten mit einer dünnen Hornhautschicht das Laserverfahren nutzen. Zudem kann man bei Kurzsichtigkeit deutlich stärkere Abweichungen korrigieren. Trotzdem birgt jede Operation der Augenchirurgie gewisse Risiken. Neben dem allgemeinen Infektionsrisiko leiden einige Patienten nach dem Eingriff unter erhöhter Blendempfindlichkeit oder dem Sehen von Lichthöfen. Zudem treten sehr häufig trockene Augen auf, für die es jedoch Mittel gibt, um sie regelmäßig zu befeuchten. Insgesamt liegt die Zahl der Komplikationen aber nochmals niedriger als bei der LASIK-Methode.
Femto-LASIK ist ein hochmodernes Verfahren der refraktiven Chirurgie, bei dem man während der gesamten Operation ausschließlich Laser verwendet. Das betrifft sowohl die Präparation der Hornhautlamelle als auch die Korrektur der Fehlsichtigkeit. Der Wegfall des mechanischen Instruments für den Flap mindert nochmals die ohne schon geringe Rate an Komplikationen bei einer Augenoperation. Femto-LASIK ist eine Weiterentwicklung des sehr häufig angewandten LASIK-Verfahrens und gilt aufgrund des Einsatzes eines Femto-Sekundenlasers als noch präziser und schonender für die Augen.
FAQs - Häufig gestellte Fragennach oben
Was ist der Vorteil von Femto-LASIK in Bezug auf die LASIK-Methode?
Aufgrund des Lasers entstehen weniger Belastungen für das Auge, mehr Präzision und somit mehr Sicherheit. Zudem kann man auch Patienten mit geringerer Hornhautdicke und starker Kurzsichtigkeit operieren.
Ist man nach der Femto-LASIK Operation auch vor einer Altersweitsichtigkeit geschützt?
Nein. Stand heute kann man einer Altersweitsichtigkeit mit der Femto-LASIK-Methode nicht vorbeugen.
Ich bin Sportler. Kann ich trotzdem eine Femto-LASIK-Behandlung erhalten?
Bei der Sportart ist ausschlaggebend, ob es möglicherweise zu Kopfverletzungen kommen kann. Eventuell ist die LASEK-Methode eine bessere Alternative. Eine augenärztliche Beratung ist bei der Entscheidung sicher hilfreich.
Kann ich meine Augen auch lasern lassen, wenn meine Werte gering sind?
Auch schon geringe Werte von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus kann man operieren. Im Einzelfall hilft ein Augenarzt weiter.
Kann man bei Femto-LASIK nachoperieren?
Ja, das ist grundsätzlich möglich. Sollte nach der Operation eine Restfehlsichtigkeit bestehen, kann man nochmals nachbehandeln.
Gibt es Personen, die Femto-LASIK nicht nutzen können?
Dazu zählen generell Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre, da sie noch keine stabile Fehlsichtigkeit besitzen. Auch Patienten mit Katarakt, Glaukom, Netzhauterkrankungen oder chronischen Hornhauterkrankungen können Femto-LASIK in der Regel nicht nutzen.