Internistische Rehabilitation
Eine internistische Rehabilitation unterstützt Patienten mit einer
Krankheit der inneren Organe oder nach einer schweren Operation dabei,
sich zu erholen. Dabei steht immer ein ganzheitlicher Ansatz im Fokus,
der sowohl die körperlichen als auch die sozialen und psychischen
Aspekte einschließt.
Definition der internistischen Rehabilitation
Dieses Rehabilitationsprogramm hilft Patienten, die an einer der im Folgenden aufgeführten Krankheiten leiden:
Stoffwechselerkrankungen, vor allem Diabetes, Magen- Leber- oder Darmleiden, schwere Infektionskrankheiten oder neurologische Erkrankungen. Auch nach schweren Operationen (oder Operationen mit Komplikationen) oder bei sich verschlechternden Mehrfacherkrankungen kann eine Rehabilitation ratsam sein. Generell schließt das Programm auch immer bestehende Begleiterkrankungen in die Therapie ein.
Ziele der Genesungsphase
Die internistische Rehabilitation möchte die körperliche Verfassung von Patienten mit Erkrankungen der inneren Organe oder nach Operationen verbessern, so dass sie neue Selbstständigkeit erlangen und sich wieder optimal in ihren Alltag integrieren können. Dieses Ziel betrachtet man stets ganzheitlich, also unter Berücksichtigung der körperlichen und auch der sozialen und der psychischen Situation. So stehen bei jedem Patienten individuelle und persönliche Ziele fest, die ganz speziell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sind.
Methoden
Zu Beginn der Rehabilitation ist eine gründliche Standortbestimmung äußerst wichtig, um die Gesamtsituation beurteilen zu können, Begleiterkrankungen zu berücksichtigen und letztendlich ein optimales Therapiekonzept festzulegen. Die Federführung des Rehabilitationsteams hat der Facharzt für Allgemeine Innere Medizin. Dem Team gehören jedoch ebenfalls Therapeuten, Psychologen, Pflegefachleute, Ernährungsberater, Wundexperten und ggf. der Sozialdienst an. Dieser Zusammenschluss an Fachkompetenz koordiniert und überwacht die einzelnen Maßnahmen der Therapie stetig und unterstützt ebenfalls bei der Prävention.
Folgende Therapien können Teil des Rehabilitationsprogramms sein:
- Körperliche Aktivierung und Muskelkräftigung
- Stärkung des Immunsystems
- Atemphysiotherapie, Lungenschulung, Inhalationstherapie
- Sauerstoff-Therapie
- Medikamentenlehre
- Ernährungsberatung, Diabetesberatung
- Stressberatung
- Stomaschulung
- Raucherentwöhnung
- Wundberatung
- Sozialberatung
Der Patient wird während seines speziellen Rehabilitationsprogramms, das seine körperliche Verfassung steigern soll, zusätzlich umfangreich über seine Krankheit informiert und aufgeklärt. Zudem besprechen Fachleute mit ihm Präventionsmaßnahmen. Das hilft Patienten dabei, ihre Erkrankung besser zu verstehen und auf lange Sicht ggf. ein Verhalten zu ändern, damit sich Krankheit und Lebensqualität dauerhaft verbessern.
Am Ende der Rehabilitation führt das Ärzteteam alle wichtigen Daten des Patienten in einem Abschlussbericht zusammen. Diesen bespricht der Facharzt mit dem Patienten und erörtert die erreichten Ziele. Er bespricht ggf. weitere befürwortete Therapien und legt notwendige Präventionsmaßnahmen fest.
Stationäre internistische Rehabilitation
Der Aufenthalt in einem stationären Rehabilitationszentrum beträgt meist zwei bis vier Wochen. Abweichungen sind im Einzelfall natürlich möglich. Ein stationärer Aufenthalt kommt infrage, wenn Pflegebedürftigkeit oder Transportunfähigkeit besteht oder eine Betreuung zu Hause nicht gewährleistet ist. Natürlich kann es auch sein, dass entsprechende ambulante Therapieeinrichtungen nicht in Wohnort vorhanden sind oder ein Abstand zum sozialen Umfeld als sinnvoll erachtet wird. Auch in diesen Fällen entscheidet man für einen stationären Aufenthalt.
Ambulante internistische Rehabilitation
Gibt es in Wohnortnähe entsprechende ambulante Therapieeinrichtungen für eine internistische Rehabilitation, kann auch eine ambulante Mobilisation vereinbart werden. Dabei darf der Patient weder pflegebedürftig noch transportunfähig sein. Die Betreuung zu Hause muss ebenfalls gewährleistet sein. Der Vorteil einer ambulanten Therapie besteht darin, dass der Patient seine berufliche Tätigkeit in Teilzeit weiter ausüben kann und in seinem sozialen Umfeld lebt.
Organisation in der Schweiz
Arbeitsgruppe Internistische Rehabilitation der SGIM
Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGIM) fördert diese in der Schweiz und kümmert sich um die fachlichen Bereiche und auch die Weiterbildung der Schweizer Allgemeininternistinnen und Allgemeininternisten. Des Weiteren ist sie Unterstützer der Wissenschaft.