Interview mit Chiropraktor Dr. Roy Bösiger
Das CITYMED-Interview:
Zu Besuch bei Dr. Roy Bösiger, Chiropraktor in Bad Ragaz
Was war Ihr Beweggrund, Chiropraktor zu werden?
Als junger sportlicher blinder Mensch suchte ich einen Beruf nicht am Bürotisch. Ich liebe und brauche Bewegung. Als Sohn einer Mutter mit chronischen Rückenbeschwerden sah ich, dass die herkömmliche medizinische Behandlung keine Verbesserung brachte. Erst als sie zu einem Chiropraktor ging, hatte sie Linderung. Dies motivierte mich als erster und leider bisher einziger Blinder eine Chiropraktor Ausbildung in Angriff zu nehmen.
Wann und warum haben Sie sich dazu entschlossen,
sich auf Chiropraktik und Applied Kinesiology zu spezialisieren?
Schon früh in der Ausbildung hat mich eine Kollegin zu einer Weiterbildung in Applied Kinesiology mitgenommen. Ich war von Anfang an begeistert. Durch meine visuelle Behinderung muss ich mich mehr auf nicht visuelle Untersuchungsbefunde verlassen. Die Applied Kinesiology gibt mir eine genaue wiederholbare Untersuchungsparameter. Schon früh durfte ich erleben, dass ich auch Gesundheitsprobleme, welche nicht primär mit dem Bewegungssystem zu tun haben, mit AK erfolgreich behandeln konnte. Eine Krankheit als Prozess zu sehen und nicht nur als ein Namen macht es mir möglich, einzelne Faktoren herauszufinden, die durch eine Behandlung eine Linderung oder Verbesserung des Zustandes bringt.
Wo sehen Sie die größte Herausforderung in Ihrer Arbeit?
Für jeden Menschen 100% da zu sein. Den Menschen hinter dem Krankheitsbild zu erkennen.
Womit dürfen Ihre Patienten bei Ihnen rechnen?
Eine kompetente Untersuchung und Behandlung von Muskuloskeletalen Beschwerden mit der konservastivst möglichen Therapie.
Was würden Sie sich von Ihren Patienten wünschen?
Den Wert ihres Menschseins zu erkennen. Nicht nur gesund zu sein , sondern glücklich und ein erfülltes Leben führen zu können.
Was zeichnet Sie als Chiropraktor aus?
Die Philosophie und das Werkzeug ein medizinisches Problem funktionell zu betrachten . Kreativität und ein gutes Beobachtungsvermögen
Was ist Ihnen persönlich bei Chiropraktoren (Berufskollegen) wichtig?
Ehrlichkeit, Einfühlungsvermögen, Sachkompetenz
Was können Sie zu Ihrer Person sagen?
Mmm, Selbstanalyse stinkt immer etwas, aber ich bin stolz ein Chiropraktor zu sein. Jeden Tag die Genialität der menschlichen Selbstheilungskräfte zu erleben ist ein grosser Segen. Daraus schöpfe ich viel Kraft für mein Leben. Ich kämpfe gegen eine Angstgesellschaft, welche in Verurteilung und plakatives Denken führt. Ich verzeihe mir etwas nicht zu wissen, aber nicht eine wichtige Frage nicht nachzugehen.
Was können Sie zu Ihrer Praxis sagen?
Wir sind ein aufgeschlossenes Team mit viel Lebenserfahrung. Jeder ist hier um den Patienten zu helfen. Zusammenarbeit interdisziplinär und zum Wohle des Patienten ist unser Zentrum. Wir haben vom Baby bis zum Greis und vom Direktor bis zum Bauarbeiter alle in unserer Praxis und lieben alle gleich. Unser Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe.
Dr. Roy Bösiger