Kinderwunsch
Die Zahl der kinderlosen Paare nimmt stetig zu. Experten schätzen, dass
etwa jede siebte eheliche Gemeinschaft ungewollt kinderlos bleibt. Was ist für
die unfreiwillige Zunahme der Kinderlosigkeit verantwortlich?
Abwarten auf das Wunschkind
Die Zahl der kinderlosen Paare nimmt stetig zu. Experten schätzen, dass etwa jede siebte eheliche Gemeinschaft ungewollt kinderlos bleibt. Für die unfreiwillige Zunahme der Kinderlosigkeit ist sicherlich auch der Wandel in der Gesellschaft verantwortlich. Viele Paare möchten heute erst beruflich etwas erreichen, bevor sie Kinder in die Welt setzen.
Während 1970 nur zehn Prozent der Frauen bei der Geburt des ersten Kindes älter als 30 Jahre waren, hatte 1990 schon ein Viertel der Erstgebärenden das 30. Lebensjahr überschritten. Ab diesem Alter sinkt die Fruchtbarkeit der Frauen aber bereits langsam wieder. Umweltbelastungen und hohe Anforderungen im Beruf kommen noch dazu.
Wie gut die jeweiligen Chancen stehen, noch ein Kind zu bekommen, ist zum einem vom Alter der Frau und zum anderen vom Grad der Fruchtbarkeitsstörung abhängig. Lassen sich die Hormonstörungen korrigieren und liegt beim Mann keine oder nur eine leichte Einschränkung der Fruchtbarkeit vor, dürfen sich rund 70 % der Paare über eine Schwangerschaft freuen.
Schwere Formen der Unfruchtbarkeit beim Mann oder ein Verschluss der Eileiter machen für einen Kinderwunsch eine Befruchtung außerhalb des Körpers erforderlich. Dennoch besteht die Chance auf eine Schwangerschaft. Sie liegt innerhalb von vier Behandlungszyklen bei circa 50 bis 60 Prozent.
Wenn alle Therapiemöglichkeiten genutzt werden, kann der Facharzt beim Kinderwunsch ungefähr 60 bis 80 %. der kinderlosen Paare zu einen Baby verhelfen.
Wie lange sollen es Paare probieren? Wenn nach einem Jahr die Frau immer noch nicht schwanger ist, spricht die Medizin von Sterilität. Bei Frauen über 35 Jahren reduziert sich die Zeitspanne bereits auf ein halbes Jahr. Dann ist es sinnvoll, mit dem spezialisierten Arzt für Kinderwunsch die Ursachen abzuklären und die Behandlungsmöglichkeiten zu prüfen.
Zu Beginn steht immer ein ausführliches Gespräch mit dem Facharzt
Zunächst gilt es, die Ursachen der Kinderlosigkeit herauszufinden. Erst dann kann eine Behandlung erfolgen. Am Anfang führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Paar. Manchmal gelingt es währenddessen schon, die Ursache zu finden oder es gibt zumindest eine Vermutung. Interessant sind dabei folgende Faktoren:
- Welchen Lebensstil hat das Paar? Dazu gehören Informationen wie körperliche Aktivitäten, Ernährung, chronischer Stress, Rauchen und der Kontakt mit toxischen Substanzen
- Gab es bei der Frau Operationen, etwa im Bauchraum, die zu Verwachsungen und damit zum Verschluss der Eileiter geführt haben könnten? Hatte der Mann eine Leistenbruch-OP? Die kann manchmal zu Durchblutungsstörungen der Hoden führen.
- Bestanden oder bestehen Erkrankungen wie Wachstumsstörungen, Tuberkulose Geschlechtskrankheiten, Eileiterentzündungen und Zuckerkrankheit?
- Wie verläuft der Zyklus? Ist er sehr kurz oder sehr lang? Fühlt die Frau den Eisprung? Fällt die Regelblutung stark oder schwach aus? Bleibt die Periode gelegentlich für einige Wochen sogar ganz aus?
- Welche Behandlungsversuche gab es bereits?
Häufig helfen bereits Tipps zu den fruchtbaren Tagen oder Änderungen der Lebensgewohnheiten wie die Umstellung der Ernährung. Schon stellt sich die Schwangerschaft ein und es müssen keine weiteren Maßnahmen getroffen werden. Funktioniert dies nicht, können weitere Untersuchungen helfen.
Zu den häufigsten Gründen der Unfruchtbarkeit bei der Frau zählen:
- Gestörte Schleimproduktion im Gebärmutterhals
- Im Eileiter liegt eine Erkrankungen oder ein Verschluss vor
- Um die Eierstöcke oder die Eileiter gibt es Verwachsungen
- Störungen oder Ausbleiben des Eisprungs durch hormonelle Veränderungen und das PCO-Syndrom
- Endometriose
- Erkrankungen der Gebärmutter wie Fehlbildungen, Myome oder Polypen
Zu den häufigsten Gründen der Unfruchtbarkeit beim Mann zählen:
- Fehlende oder ungenügende Produktion von Samenzellen
- Leistenhoden
- Infektionen
- Fieber
- Hodenkrebs
- Antikörper gegen eigene Samenzellen
- Umweltgifte
- Hormonstörungen