Optiker in der Schweiz

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Optiker

Schweizer Augenoptiker/innen gehören zu den bestausgebildeten der Welt. Mit modernsten Testgeräten werden Ihre Augen ausgemessen oder Ihre Brille wird nach Ihrem Arztrezept angefertigt. Ob mit Brillen oder Kontaktlinsen: Augenoptiker sorgen für ein gutes Sehvermögen!

Leistungsspektrum eines Optikersnach oben  

Die Augenoptik ist ein Teilbereich der Physik. In einem Auge treffen Lichtstrahlen auf die Netzhaut. Diese Informationen leitet das Auge an das Gehirn weiter. Bei einer Fehlsichtigkeit kommt es zu Abbildungsfehlern, was bedeutet, dass Betroffene die Bilder unscharf wahrnehmen. Mit Hilfe von Sehhilfen kann man diese Abbildungsfehler ausgleichen. Um die exakt passende Sehhilfe zu finden, unterstützt der Augenoptiker.

Um eine Fehlsichtigkeit festzustellen, führt der Optiker einen Sehtest durch. Anhand der Einheit Dioptrie (Brechwert) bestimmt er den Grad der Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit. Auch eine eventuell bestehende Hornhautverkrümmung kann er messen. Anhand eines Refraktometers lassen sich Sehfehler genauestens bestimmen. Nach den Untersuchungen berät der Optiker den Kunden bei der Wahl der Gläser, des Brillengestells oder der Kontaktlinsen. Dabei berücksichtigt er, dass eine Sehhilfe gut sitzt, zur Gesichtsform passt, den modischen Wünschen des Kunden entspricht und optimalen Tragekomfort bietet.

Optiker oder Augenarzt?

Einen Sehtest und die Bestimmung einer Fehlsichtigkeit führen sowohl Mediziner als auch Augenoptiker aus. Wenn es allein um das Anpassen und Anfertigen von Sehhilfen oder die Kontrolle der Sehschärfe geht, ist der Optiker der passende Spezialist. Ein Gang zum Augenarzt ist immer ratsam, wenn es um die Augengesundheit, die Vorsorge oder die Therapie eines Augenleidens geht.

Vorteile der Beratung vor Ortnach oben  

Mittlerweile bieten viele Online-Händler verstärkt den Kauf von Sehhilfen im Internet an. Die Auswahl einer Brille anhand von Bildern ist sicherlich realisierbar. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass weder eine Anprobe noch ein korrektes Anpassen möglich sind. Dies leistet nur der Fachmann vor Ort. Auch die genaue Messung der Fehlsichtigkeit anhand eines Sehtests ist nur mithilfe modernster Geräte bei einem Optiker oder Augenarzt durchführbar.

Fachleute für gutes Sehenin jeder Lebenslage Gut die Hälfte der Schweizer Bevölkerung ist fehlsichtig, bedingt vor allem durch Veranlagung bzw. zu langen oder zu kurzen Augäpfeln oder durch altersbedingte Weitsichtigkeit. Die meisten Fehlsichtigkeiten lassen sich korrigieren: Die Augenoptik sorgt von der Korrektionsbestimmung bis zur Sehhilfe (Brille oder Kontaktlinsen) dafür, dass fast niemand auf ein gutes Sehvermögen verzichten muss.

Das Berufsbild des Optikersnach oben  

Schweizer Augenoptiker/innen gehören zu den bestausgebildeten der Welt. Die höhere Berufsausbildung wird künftig im Rahmen einer Fachhochschule erfolgen, was schon heute Folgen für die Berufslehre hat: Lehrlinge, die morgen zur Spitze des Berufs gehören wollen, machen während oder anschliessend an die Lehre die technische Berufsmaturität. Ob mit Brillen oder Kontaktlinsen: Augenoptiker sorgen für ein gutes Sehvermögen

Beruf im Wandel

Es begann mit den Schriftgelehrten, deren Weisheit mit dem Alter ebenso wuchs, wie sich ihr Sehvermögen verminderte - bedingt durch die natürliche Alterssichtigkeit (Presbyopie). Abhilfe boten bis ins Mittelalter nur Vorlese- Sklaven oder der Lesestein, eine Lupe aus geschliffenem, klarem Halbedelstein. Häufig kam dafür der Halbedelstein Beryll zum Einsatz, woraus sich die Bezeichnung Brille entwickelt haben soll. Um das Jahr 1300 kamen die ersten Glaslinsen und binokuläre Sehhilfen auf. Die Optik war damals ein Experimentalbereich:

Der «Ur-Optiker» war Wissenschaftler, Techniker und Unternehmer in einem, gemischt mit manuellem Geschick und einer Prise Alchemie. Er stellte nicht nur Sehhilfen her, sondern auch optische und physikalische Instrumente wie Fernrohre, Thermometer und Barometer. Auch heute verlangt der Augenoptikerberuf ein breites Wissen in Mathematik, Geometrie und Physik sowie handwerkliches und kaufmännisches Können und nicht zuletzt auch Sinn für Mode und Ästhetik.

Individuelle Sehanforderungen und –bedürfnisse

Während im technischen Bereich der Brillen- Herstellung hochentwickelte Technologien und EDV die Arbeit erleichtern, wachsen auf der anderen Seite die Anforderungen bei der Beratung und individuellen Anpassung von Sehhilfen. Eine Gleitsichtbrille mit verschiedenen Schärfebereichen z. B. verlangt vom anpassenden Augenoptiker die sorgfältige Analyse von Körperhaltung, Bewegungen und Tätigkeiten des Trägers sowie ein gutes Einfühlungsvermögen, um die Kunden durch die Eingewöhnungsphase zu führen. Hohe Anforderungen stellen auch Arbeits- und Sportbrillen sowie natürlich die Anpassung von Kontaktlinsen. Individuelle Lösungen, die alle relevanten Faktoren berücksichtigen, ermöglichen optimales Sehen für fast jedermann in fast jeder Lebenslage.

Gelernte Augenoptiker/innen sind Fachleute für die Beratung und individuelle Anpassung von Korrektions- und anderen Brillen sowie auch für deren Herstellung und Instandhaltung. Sie informieren ihre Kunden über die optischen Möglichkeiten für ihre individuellen Sehanforderungen in den Bereichen Arbeit, Sport und Freizeit sowie über den Schutz der Augen. Sie helfen bei der Wahl der zu Typ und Gesichtsform passenden Brillenfassungen und erläutern die Wirkungsweise der geeigneten Brillengläser und deren Veredelungen. In der Werkstatt berechnen und messen sie die optischen Werte, schleifen mit modernsten Maschinen (bei Spezialanfertigungen teilweise auch noch von Hand) Brillengläser in die Fassungen ein und führen Reparaturen durch. Schliesslich passen sie die fertige Brille individuell dem Gesicht und Kopf ihres Kunden an und sorgen dafür, dass sie anatomisch perfekt sitzt.

Voraussetzung für die Ausbildung zum/zur Augenoptiker/in ist ein breit gefächertes Interesse. Gefordert werden gute Kenntnisse in Mathematik, Geometrie und Physik, handwerkliches Geschick, Kontaktfreudigkeit und Einfühlsamkeit, Sinn für Formen und Farben sowie modisches Flair.

Die vierjährige Lehre nach Ausbildungskonzept

Praxis und Berufsschule (mindestens ein Tag pro Woche) werden von einem Ausbildungsprogramm des Schweizerischen Optikerverbandes SOV begleitet. Zur Zeit insgesamt neunmal während der Lehrzeit werden im verbandseigenen Kurszentrum für Augenoptik KFA in Starrkirch sowie im Centre de Cours pour l’Optique CCO in Lausanne die obligatorischen Wochenkurse durchgeführt. Der Besuch einer lehrbegleitenden Berufsmaturschule ist im Hinblick auf die berufliche Weiterentwicklung sehr empfohlen. Auch nach dem Lehrabschluss haben Augenoptiker/ innen nie ausgelernt Neue Materialien und Brillentechnologien, wechselnde Moden und Trends sowie die wandelnden Sehanforderungen der Kunden (z.B. durch Sport- und Freizeitaktivitäten) erfordern ein waches Auge und eine ständige Fortbildung durch Fachliteratur und Spezialkurse, u. a. im betriebswirtschaftlichen Bereich. Wer sich zum/zur diplomierten Augenoptiker/ in weiterbilden will, muss künftig eine Berufsmatur vorweisen können.

FAQs - Häufig gestellte Fragennach oben  

Mache ich den Sehtest besser beim Augenoptiker oder bei einem Augenarzt?
Grundsätzlich führen beide die Untersuchung durch. Geht es allein um eine routinemäßige Kontrolle der Sehschärfe, bietet sich der Besuch beim Optiker an. Bestehen Beschwerden am Auge oder ein erstes Feststellen der Fehlsichtigkeit, ist ein Termin bei einem Augenarzt sinnvoll.

Wie häufig sollte ich einen Sehtest machen?
Ein Sehtest ist routinemäßig alle zwei Jahre ratsam. Sollten in diesem Zeitraum Veränderungen auftreten und sich die Sehschärfe verschlechtern, ist ein kurzfristiges Abklären zu empfehlen.

Brillenkauf vor Ort oder im Internet?
Das Angebot von Brillenmodellen und Kontaktlinsen im Internet ist groß. Die Nachteile eines Online-Kaufs sind jedoch das Fehlen einer persönlichen Beratung, der Anprobe und das individuelle Anpassen eines Brillengestells. Auch die Überprüfung der Fehlsichtigkeit anhand eines Sehtests ist nur vor Ort durchführbar.

Auf was muss man beim Kauf einer Sonnenbrille achten?
Da sich hinter getönten Brillengläsern die Pupillen weiten und mehr UV-Licht eindringen kann, sollte man beim Kauf unbedingt auf einen sicheren Schutz vor UV-Strahlen achten. Brillen mit einer CE-Kennung oder der Aufschrift EN 1836:1997 erfüllen die Sicherheitsanforderungen der EU-Richtlinien. Hochwertigere Modelle haben zudem geschliffene Gläser.

Ich möchte auf Kontaktlinsen umstellen. Muss ich zum Augenarzt?
Wer das erste Mal Kontaktlinsen tragen möchte, für den ist ein Termin bei einem Augenarzt im Vorfeld sicher sinnvoll. Dabei kann der Arzt abklären, ob die Augen für das Tragen von Kontaktlinsen geeignet sind. Für die Wahl der Kontaktlinsen, die Handhabung und Pflege steht dann der Optiker beratend zur Seite.

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