Sehnenriss an der Schulter

Sehnenrisse der Rotatorenmanschette an der Schulter zählen zu den häufigsten Ursachen von Schulterbeschwerden. Die Sehnen können durch traumatische Ereignisse wie Unfälle oder durch Abnutzung, sogenannten Verschleiß, reißen.

Riss der Rotatorenmanschette

Sehnenrisse an der Schulter zählen zu den häufigsten Ursachen von Schulterbeschwerden. Die Sehnen können durch traumatische Ereignisse wie Unfälle oder durch Abnutzung, sogenannten Verschleiß, reißen.

Ursache

Im Gegensatz zu anderen Gelenken des menschlichen Körpers ist die Schulter nicht fest verankert, sondern frei beweglich. Nur Muskeln und Sehnen halten Gelenkkopf und Gelenkpfanne zusammen. Diese Sehnen-Kappe, über die Bewegungen gesteuert werden, heißt Rotatorenmanschette. Ein Defekt wie etwa ein Sehnenriss führt dazu, dass das perfekte Zusammenspiel von Muskeln und Sehnen nicht mehr funktioniert. Ein Sehnenriss entsteht entweder durch einen Unfall, oder aber durch Verschleiß. Schon eine Alltagsbewegung kann dann bei über Jahre hinweg zerfaserten Sehnen zum Riss (Ruptur) führen.

Symptome

Stechende Schmerzen in der Schulter, die in den Oberarm ausstrahlen und langsam zunehmen, sind ein Indiz für einen verschleißbedingten Sehnenriss. Auch die Kraft und Beweglichkeit der Schulter vermindert sich. Armbewegung über Kopf bereiten Probleme. Viele Patienten klagen auch über Nachtschmerzen. Bei Sehnenschäden durch einen Unfall treten die Schmerzen meistens sofort auf. Akute Kraftlosigkeit bewirkt, dass sich der Arm nicht mehr selbständig anheben lässt.

Therapie

Bei kleinen Sehnenrissen, die durch Verschleiß entstanden sind, ist Krankengymnastik zur Stärkung der Schultermuskulatur sinnvoll. Hilfreich können auch Injektionen sein, die in den Gleitraum der Sehnen gesetzt werden. Tritt dadurch keine wesentliche Besserung ein, ist eine minimalinvasive Wiederherstellung der Rotatorenmanschette möglich. Lässt sich der Sehnenriss auf einen Unfall zurückzuführen, empfiehlt es sich häufig, die gerissenen Sehnen gleich operativ wiederherzustellen.

Behandlung der Sehnenrisse per moderner Schlüsselloch-Technologie

Das Ziel der Operation ist es, die Sehnen wieder an ihrer ursprünglichen Verankerung zu fixieren. Bei der Behandlung von Rissen der Rotatorenmanchette kommt seit einigen Jahren vermehrt die arthroskopische Operationsmethode zum Einsatz. Ein minimalinvasiver Eingriff, der auch als Schlüsselloch-Chirurgie bezeichnet wird.

Wie eine moderne Sehnenkonstruktion abläuft

Durch ein kleines Loch führt der Chirurg eine Mini-Kamera in das Schultergelenk ein. Die schmale Kamera überträgt die vergrößerten Bilder auf einen Monitor. Mit der einen Hand steuert der Chirurg die Kamera. Mit der anderen Hand führt er Spezialinstrumente für den Eingriff am Gewebe. Ein zweiter Chirurg assistiert bei der Arthroskopie. Er steuert entweder die Kamera oder weitere Instrumente. Während des Eingriffes schauen die Operateure nicht mehr auf das Schultergelenk, sondern orientieren sich an den Bildern auf dem Monitor.

Um die gerissenen Sehnen wieder zu befestigen, versenkt der Operateur kleine Anker in den Oberarmknochen. An diesen Ankern sind reißfeste sehr dünne Fäden befestigt. Mit Hilfe spezieller Instrumente zieht der Chirurg die Fäden durch die Sehne und verknotet die Fäden anschließend. Die Sehnen lassen sich so direkt an den Oberarmknochen befestigen. Wichtig ist, dass sich die Fäden nicht auflösen. Denn so können sie die gespannte Sehne mehrere Monate fixieren. So lange bis sich zwischen Knochen und Sehne wieder eine feste narbige Gewebeverbindung gebildet hat. Generell hat sich diese Art der Sehnenrekonstruktion als sehr schonend für das Gewebe erwiesen.

Vorteile der minimalinvasiven Eingriffe

Die moderne Operationsmethode hat gleich mehrere Vorteile: Nach der Operation haben die Patienten nur wenig Schmerzen. Mit dieser Behandlungsmethode können auch sehr große Risse mehrerer Sehnen wiederhergestellt werden. Durch die gewebeschonende Technik können wesentlich ältere Menschen operiert werden. So ist es inzwischen üblich, auch Patienten, die die 70 Jahre weit überschritten haben, minimalinvasiv zu operieren.

Quellen - Autor/en

  Dr. med. Christophe Spormann

Arthrose Clinic Zürich
Toblerstrasse 51
8044 Zürich

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